Donnerstag, 28. Februar 2008

Gisela Gerling-Koehler
Bürgermeister – kein Job zum Üben

Wolmirstedt ( gbi ). " Bürgermeister ist kein Job zum Üben ", sagt Gisela Gerling-Koehler, " man braucht Verwaltungserfahrung. Ohne die geht es nicht. " Verwaltungserfahrung sammelt Gisela Gerling-Koehler schon lange. Seit zehn Jahren ist sie Bürgermeisterin von Glindenberg. Davor arbeitete sie im Stadtrat von Hannover. " Dort habe ich für Glindenberg geübt. " Der Hang zur Politik wurde Gisela Gerling-Koehler jedoch schon in die Wiege gelegt. " In unserer Familie gibt es ein Politik-Gen. " Nach dem Abitur studierte sie Sozialpädagogik, arbeitet seit vielen Jahren als Geschäftsstellenleiterin des Landesverbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe Sachsen-Anhalt e. V. Sie ist verheiratet, ihre Kinder sind 20, 18 und 15 Jahre alt. " Ich habe einen Superberuf, der mir Spaß macht ", sagt die 47-Jährige, " aber jetzt bin ich in einer Lebensphase, in der etwas Neues kommen kann. " Das Wolmirstedter Bürgermeisteramt reizt. " Ich würde gern von der Amateur- in die Profiliga wechseln. "

Warum Wolmirstedt ? " Wolmirstedt kann aus seinem Potenzial mehr machen ", sagt sie. " Familienfreundlichkeit und kulturelle Vielfalt haben es verdient, mehr in den Vordergrund gestellt zu werden. " Außerdem findet sie die derzeitige Uneinigkeit zwischen Bürgermeister und Stadtrat befremdlich. " Es macht keinen guten Eindruck, man weiß gar nicht, mit wem man reden soll. " Und warum hat sie sich stets gegen ein Zusammengehen von Wolmirstedt und Glindenberg gewehrt ? " Ich bin nicht gegen Wolmirstedt, aber für die kommunale Selbstverwaltung ", sagt sie. " Eine Gemeinde entwickelt sich nur dann, wenn sie für sich selbst verantwortlich ist. " Gisela Gerling-Koehler schwört darauf, Probleme zu kommunizieren und sei es über die Farbe des Straßenbelages. " Glindenberg war ein hässliches Entlein, aber wir haben unter anderem ein gemeinsames Farbkonzept erarbeitet. " Wolmirstedts bauliche Fortschritte schätzt sie ebenso. " Dieser Entwicklung muss ein Image folgen. " Ihre größten Stärken sieht die Kandidatin in den Fähigkeiten, schwierige Situationen durchzuhalten und vor allem darin, Strukturen aufzubauen. " Das tue ich in meinem Beruf, als ehrenamtliche Bürgermeisterin und habe es bewiesen beim Aufbau der Sozialen Bürgerinitiative Glindenberg. " In deren Trägerschaft sind inzwischen auch zwei Wolmirstedter Kitas. " Wolmirstedts Leere in der Innenstadt ist ein Thema bei den Bürgern ", weiß sie, " dagegen brauchen wir ein langfristiges Konzept. Das alles geht nicht mit Parteiengezänk. "

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